Scholarly Makerspaces als Vermittlungskonzept für digitale Forschungsformen
Aus der intensiven Auseinandersetzung mit Anforderungen, Bedingungen und Trends der digitalen geisteswissenschaftlichen Arbeit bzw. den Digital Humanities wurde ein nachhaltiger Bedarf an einer direkten und niedrigschwelligen Vermittlungsarbeit für digitale Werkzeuge an heterogene Zielgruppen deutlich. Insbesondere Einsteiger*innen finden oft keinen optimalen Zugang zu bestehenden Angeboten oder können die verfügbaren Werkzeuge nicht ausreichend hinsichtlich ihres Funktionsumfangs und der Eignung für die jeweiligen Forschungskontexte bewerten.
Mit einer Konzeptstudie zu so genannten Scholarly Makerspaces wurde dieser Bedarf adressiert. Zugleich wird er in eine aktuelle Entwicklungen digitaler Wissenschaft aktiv aufgreifende Serviceperspektive für Hochschulbibliotheken eingebettet. Für die Bibliotheken erweitert sich ihre Kernaktivität der Vermittlung in diesem Zusammenhang über traditionelle Bestände hinaus auf Technologien zur Auseinandersetzung mit diesen Forschungsmaterialien und die dazu gehörigen Nutzungs- und Rezeptionskompetenzen. Die Erstellung der Konzeptstudie wurde von der DFG gefördert.
Das Konzept der Scholarly Makerspaces wandelt die Idee der Makerspaces als ergebnisoffene Orte für den Kompetenzerwerb und die Nutzung von Werkzeugen ab und bezieht es auf digitale Wissenschaftswerkzeuge. Neben der generellen Vermittlung von Tool Literacy gehören zum Konzept die gezielte Aktivierung, Bildung und Pflege von Communities, die Verbesserung der Auffindbarkeit und Bewertbarkeit angebotener Werkzeuge sowie hochschul- und wissenschaftsnahe Beratungsdienste.
Der Vortrag erläutert die Idee der Scholarly Makerspaces und stellt das Konzept sowie Erfahrungen aus der Konzeptentwicklung vor.