Diskursworkshop - Open Educational Resources zwischen UNESCO-Empfehlung und Hochschulrealität
Ort: Konferenzraum I, 1. OG des Henry-Ford-Baus
Ende November 2019 wurde, unterzeichnet von allen Mitgliedsstaaten, die UNESCO-Empfehlung zu offenen Bildungsressourcen veröffentlicht. Die Empfehlung verfolgt unter anderem das Ziel, die Kompetenzen der Nutzer*innen hinsichtlich des Zugriffs, der Bearbeitung und Weiterverbreitung von Open Educational Resources (OER) auszubauen. Doch OER sind schon seit Langem ein konstantes Thema im Bildungssektor, so auch in der Hochschullehre. Seit die UNESCO den Begriff „Open Educational Resources“ im Rahmen des Open CourseWare-Forums im Jahr 2002 geprägt und diese Definition mit der Pariser Erklärung von 2012 präzisiert hat, wurde das Konzept offener Bildungsressourcen durch zahlreiche Projekte und Initiativen beforscht und gefördert. Neben diesen Top-down-Maßnahmen bekräftigen die UNESCO-Veröffentlichungen jedoch auch eine Bottom-up-Bewegung, an welcher alle Lehrenden durch die Nutzung, Erstellung und Verbreitung hochwertiger, offener Bildungsmaterialien beteiligt sein sollten. Wie aber ist der Stellenwert von OER an Hochschulen abseits von Leuchtturmprojekten und einzelnen Vorreiter*innen einzuordnen? Wie nehmen Lehrende an Hochschulen das Prinzip OER wahr und auf?
Im Diskursworkshop befassen wir uns unter anderem mit den Inhalten der aktuellen UNESCO-OER-Empfehlung aus dem Blickwinkel der Hochschullehre. Weiterhin untersuchen wir die OER-Landschaft in Deutschland und arbeiten heraus, welchen Verbreitungsgrad offene Bildungsressourcen im Hochschulkontext besitzen und wer die treibenden Kräfte hinter dieser Verbreitung sind. Wir diskutieren darüber, welche Aspekte von OER eine Anreicherung der Lehre bedeuten können und welche Rolle die begrenzten zeitlichen Ressourcen Lehrender sowie der Stellenwert von Lehre an Hochschulen dabei spielt. Nicht zuletzt reflektieren wir die Bedeutung grundlegender Kompetenzen bei der Erstellung wirksamer analoger und digitaler Unterrichtsmaterialien unabhängig von ihrer (offenen) Lizensierung und debattieren darüber, ob diese Kompetenzen im Rahmen der öffentlichen Kommunikation über OER in Bezug auf Hochschullehre ausreichend berücksichtigt werden.